Leidfaden des Radreisens II

Reisegeschichte

Es ist mal wie­der so weit. Tina und ich stei­gen auf die Räder und fah­ren los. Näch­ster Halt Haupt­bahn­hof. Hier tref­fen wir am Gleis auf einen Pulk älte­rer Herr­schaf­ten, die sich ner­vös mit ihren Sitz­platz­re­ser­vie­run­gen Luft zufä­cheln. Als der Zug zum Ste­hen kommt, brin­gen wir die Zwei­rä­der fach­ge­recht im dafür vor­ge­se­he­nen Wagon unter: mein feder­leich­tes Ultra-High­speed-Vehi­kel aus gehär­te­tem Papier sowie Tinas ton­nen­schwe­ren Trans­port­pan­zer aus purem, schwarz lackier­tem Gold. Lei­der sit­zen wir neben vier BWL-Stu­den­ten mit Bür­sten­haar­schnit­ten, die laut­hals ihre Kar­rie­ren pla­nen. Das ist äußerst ein­schlä­fernd, sodass ich den Rest der Fahrt schon mal von unse­rer Rei­se träu­me. Tina und ich sind näm­lich auf dem Weg nach Nor­we­gen, einem noch recht unbe­kann­ten Land weit im Nor­den. Dort möch­ten wir unse­re alte Freun­din Stef­fi besu­chen, die dort­hin aus­ge­wan­dert ist und ein äußerst kar­ges aber erfüll­tes Leben leben soll.

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Mit Rückenwind

It's a podcast!
Illustration des Covers des Podcasts „Mit Rückenwind – Der Fahrrad Podcast für Kinder“: bunte Figuren, darunter ein Mädchen mit Zopf und Schraubenschlüssel sowie ein Fahrrad mit einem Gesicht, vor einer Stadtsilhouette.

»Das gro­ße Fahr­rad-Aben­teu­er beginnt! Schafft es unser Kin­der-Schraub-Team in nur zehn Stun­den ein Fahr­rad zu bau­en und damit ins Muse­um zu radeln, damit es dort in einer gro­ßen Aus­stel­lung glän­zen kann? Die Zeit läuft – und du bist haut­nah dabei! Gast­ge­ber Rin­go, die ori­gi­nal Ber­li­ner Fahr­rad­klin­gel, kom­men­tiert mit Witz und Wis­sen das Ren­nen gegen die Uhr! Erfah­re, aus wie vie­len Tei­len so ein Draht­esel besteht, wie du dich im Stra­ßen­ver­kehr sicher bewegst und erle­be, wie ein beson­de­res Fahr­rad ent­steht – lehr­reich, mit­rei­ßend und per­fekt für neu­gie­ri­ge Köp­fe!«


Stif­tung Deut­sches Tech­nik­mu­se­um Ber­lin, stu­dio­d­rei
Mit Rücken­wind. Der Fahr­rad-Pod­cast für Kin­der
5 Epi­so­den, 2024

Podcast-Fahrrad

Objektgeschichte

Was für ein krass bun­tes Fahr­rad! Und die vie­len Reflek­to­ren erst! Wenn man genau hin­sieht, kann man unter der grü­nen Farb­schicht und den Auf­kle­bern noch den Schrift­zug am Rah­men erken­nen: Tec­no­bike. Das ist die Haus­mar­ke der deut­schen Fahr­rad-Ein­zel­han­dels­ket­te Zwei­rad Stad­ler. Im besten Mar­ke­ting-Jar­gon preist Stad­ler auf sei­ner Web­sei­te an: „Die Fahr­rad­mar­ke Tec­no­bike steht für die jun­ge Gene­ra­ti­on.“ Da könn­te man mit den Augen rol­len, wegen die­ses sinn­ent­leer­ten Sat­zes. Kurio­ser­wei­se hat der Satz aber dann doch ein biss­chen was mit die­sem Fahr­rad zu tun. Aber eins nach dem ande­ren.

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Mensch! Technik

It's a magazine!
Im Vordergrund das Cover des Magazins "Mensch! Technik" des Deutschen Technikmuseums. Dahinter der Screenshot des Blogs "Mensch! Technik".

Maga­zin-Relaunch print: ✓
Blog-Launch: ✓


Stif­tung Deut­sches Tech­nik­mu­se­um Ber­lin, Freun­de und För­de­rer des Deut­schen Tech­nik­mu­se­ums Ber­lin e.V. (Hg.)
Mensch! Tech­nik. Das Maga­zin des Deut­schen Tech­nik­mu­se­ums und sei­ner Freun­de und För­de­rer
ISSN: 1869–1358

Hütte mit Fellen

It's a photo!

Hüt­te mit Fel­len, »Das über­dach­te Schaf«. Hoch­fil­zen, 2024
📷 Plau­bel Maki­na 67
🎞️ Kod­ak Por­tra 400 (abge­lau­fen)

Max Afro Shop

It's a photo!

Max Afro Shop. Ber­lin, 2024
📷 Yas­hi­ca MAT-124 G
🎞️ Kod­ak Por­tra 400 VC (abge­lau­fen)

Trafic – Tati im Stoßverkehr

It's a review!

Heu­te mal kein neu­er, son­dern ein alter Film als Emp­feh­lung: »Tra­fic – Tati im Stoß­ver­kehr« von Jac­ques Tati. Der fran­zö­si­sche Slap­stick-Pan­to­mi­me, Dreh­buch­au­tor und Regis­seur dreh­te die Film­ko­mö­die im Jahr 1970. Zen­tra­le Figur ist der lie­bens­wer­te und toll­pat­schi­ge Mon­sieur Hul­ot: ein schlak­si­ger Mann mit Trench­coat, Hut und Rin­gel­socken, der von Tati selbst gespielt wird.

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Hasbruch

It's a photo!

Has­bruch. Gan­der­ke­see, 2024
📷 Yas­hi­ca MAT-124 G
🎞️ Kod­ak Por­tra 400

Auf dünnem Eis

It's a podcast!
Cover für den "Auf Dünnem Eis" Podcast, einem Polar-Podcast für Kinder. Das Design zeigt einen stilisierten Eisbären mit Kopfhörern, der vor einer minimalistischen Darstellung eines Forschungsschiffes auf einer Eislandschaft positioniert ist. Große, blaue Buchstaben bilden den Titel "AUF DÜNNEM EIS". Die gesamte Grafik ist in Blautönen gehalten, umgeben von einem roten Rahmen, der einen lebendigen Kontrast bietet. Auf einem Störer oben rechts steht, dass der Podcast nominiert ist für den Grimme Online Award.

»Komm mit auf Kli­ma-Expe­di­ti­on! Beglei­te das For­schungs­schiff POLARSTERN in die Ark­tis und erle­be die größ­te For­schungs­rei­se aller Zei­ten! Ein gan­zes Jahr lang for­schen Wissenschaftler*innen bei eisi­ger Käl­te mit nur einem Ziel: die Rol­le der Ark­tis im glo­ba­len Kli­ma­sy­stem zu ent­schlüs­seln. Dich erwar­ten fas­zi­nie­ren­de Geschich­ten, span­nen­de For­schung, die dunk­le Polar­nacht und neu­gie­ri­ge Eis­bä­ren – hier erlebst du das Aben­teu­er Ark­tis haut­nah!«


Stif­tung Deut­sches Tech­nik­mu­se­um Ber­lin, stu­dio­d­rei
Auf dün­nem Eis. Der Polar-Pod­cast für Kin­der
5 Epi­so­den, 2023

Reparieren, Warten, Improvisieren

It's a book!

»Rasant wech­seln­de Pro­dukt­ge­ne­ra­tio­nen, kurz­le­bi­ge Moden und der Kult des Neu­en prä­gen die Tech­nik­welt der Mas­sen­kon­sum­ge­sell­schaft und ver­stel­len den Blick dafür, dass Repa­rie­ren, War­ten und Impro­vi­sie­ren essen­ti­el­le Prak­ti­ken tech­ni­sier­ter Gesell­schaf­ten sind. Höch­ste Zeit, das zu ändern, fin­det das Deut­sche Tech­nik­mu­se­um und taucht in die­sem Buch in die facet­ten­rei­che Welt des Repa­rie­rens, War­tens und Impro­vi­sie­rens ein. Anhand 22 aus­ge­such­ter Bei­spie­le beleuch­tet es die Instand­hal­tung von All­tags­ob­jek­ten, den Wan­del des Repa­rie­rens in Hand­werk, Gewer­be und Indu­strie, die essen­ti­el­le Rol­le des War­tens und Repa­rie­rens tech­ni­scher Infra­struk­tu­ren sowie die sozia­le und öko­lo­gi­sche Bedeu­tung von Repa­ra­tur­prak­ti­ken in unse­rer Gesell­schaft. Die Essays machen sicht­bar: Repa­rie­ren und Instand­hal­tung waren und sind all­ge­gen­wär­tig. Und sie haben das Poten­ti­al, unse­re Zukunft nach­hal­ti­ger zu gestal­ten.«


Hei­ke Weber, Astrid Venn, Jörg Rüse­wald, Stif­tung Deut­sches Tech­nik­mu­se­um Ber­lin (Hg.)
Repa­rie­ren, War­ten, Impro­vi­sie­ren. Tech­nik­ge­schich­ten des Unfer­ti­gen
Stif­tung Deut­sches Tech­nik­mu­se­um Ber­lin, 208 Sei­ten
ISBN: 978–3‑00–076382‑3

Standbild

It's a photo!

Stand­bild. Deut­sches Insti­tut für Nor­mung, Ber­lin, 2023
📷 Olym­pus XA
🎞️ Kod­ak Plus‑X 125 pro (abge­lau­fen)

Städel Mixtape

It's a review!

In der Muse­ums­welt haben Pod­casts – jeden­falls hier­zu­lan­de – lan­ge auf sich war­ten las­sen. Da könn­te ich den Zei­ge­fin­ger heben und alt­klug rufen »Typisch Muse­en! Immer so lang­sam!« Doch lang­sam muss ja nicht schlecht bedeu­ten. Speer­spit­ze für gefühlt alles Digi­ta­le im Muse­ums­be­reich und auch spe­zi­ell bei Muse­ums­pod­casts ist das Stä­del Muse­um in Frank­furt am Main.

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Berliner Industriekultur

It's a review!

Ich besit­ze eine klei­ne indu­strie­kul­tu­rel­le Bril­len­samm­lung. Die erste Bril­le fand ihren Weg zu mir, als ich nach Ber­lin zog, direkt neben die Rathen­au-Hal­len in Ober­schö­ne­wei­de. Mit ihrer Hil­fe begann ich, die Stadt mit ande­ren Augen zu sehen. Mir wur­de auf ein­mal die Exi­stenz der vie­len Bau­ten aus roten oder ocker­far­be­nen Zie­geln bewusst, die sich über das Stadt­ge­biet ver­tei­len.

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Erith Oil Works

It's a photo!

Erith Oil Works. Erith, 2023 – zer­knick­tes Nega­tiv
📷 Plau­bel Maki­na 67
🎞️ Kod­ak Por­tra 400 VC (abge­lau­fen)

Fahrgeschäfte

It's a photo!

Fahr­ge­schäf­te. Cleethor­pes, 2023
📷 Plau­bel Maki­na 67
🎞️ Kod­ak Por­tra 400 VC (abge­lau­fen)

Das Museum dekolonisieren?

It's a book!

»Vie­le Muse­en und Samm­lun­gen ste­hen wegen ihrer Ver­wo­ben­heit in kolo­nia­le Kon­tex­te in der öffent­li­chen Kri­tik. Die Auf­ar­bei­tung ihrer eige­nen Geschich­te und Aus­stel­lungs­pra­xis ist längst über­fäl­lig. Drei Ber­li­ner Muse­en haben sich auf den Weg gemacht, sich selbst­kri­tisch ihrer Kolo­nia­li­tät zu stel­len: das Brücke-Muse­um, das Deut­sche Tech­nik­mu­se­um und das Stadt­mu­se­um Ber­lin. Die Bei­tra­gen­den geben Ein­blicke in die­sen Refle­xi­ons­pro­zess, die Mög­lich­kei­ten der Umge­stal­tung und die dar­aus fol­gen­den Kon­se­quen­zen für die Muse­ums­pra­xis. Damit lie­fern sie Impul­se für die lang­fri­sti­ge und inten­si­ve Auf­ar­bei­tung des The­mas, der ande­ren Muse­en als Anre­gung die­nen kann.«


Brücke-Muse­um, Stif­tung Deut­sches Tech­nik­mu­se­um Ber­lin, Stif­tung Stadt­mu­se­um Ber­lin, Danie­la Bys­tron, Anne Fäser (Hg.)
Das Muse­um deko­lo­ni­sie­ren? Kolo­nia­li­tät und musea­le Pra­xis in Ber­lin
tran­script, 240 Sei­ten
Print-ISBN: 978–3‑8376–6427‑0
PDF-ISBN: 978–3‑8394–6427‑4

Tragbarer MiniDisc-Rekorder MZ-R500

Objektgeschichte

Ich will Musik hören! Bloß womit? Heu­te ist die­se Fra­ge schnell beant­wor­tet: mit dem Smart­phone natür­lich! Vor einem Vier­tel­jahr­hun­dert wäre eine solch ein­deu­ti­ge Ant­wort viel­leicht schwer­ge­fal­len. Denn die Zeit um den Jahr­tau­send­wech­sel war Tum­mel­platz für unter­schied­li­che Daten­trä­ger und Gerä­te im Audio-Bereich. Es gab ver­schie­de­ne Ver­sio­nen der CD, aber auch noch die Musik­kas­set­te und »Exo­ten« wie bei­spiels­wei­se DVD-Audio oder DAT.

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Leidfaden des Radreisens

Reisegeschichte

Es ist unge­wohnt. Die Gepäck­ta­schen sind schwer. Oben auf liegt noch der gan­ze Über­nach­tungs­kram, Zelt, Mat­te, Penn­tü­te. So eine Gewichts­ver­tei­lung war noch nie, da muss ich üben. Es ist 10 Uhr und ich begin­ne mei­ne Rei­se nach Nord­rhein-West­fa­len und zurück. Ich habe mir drei Wochen Zeit genom­men. Erst­mal durch den Ber­li­ner Auto­ver­kehr – Mad Max Fury Road über Kant- und Heer­stra­ße raus nach Bran­den­burg. Die neu­en Pop-Up-Rad­we­ge erleich­tern es etwas. Nichts­de­sto­trotz sind die vier­räd­ri­gen Stin­ke­kut­schen mehr als nerv­tö­tend. Unter­wegs über­ho­len mich klei­ne Kin­der auf noch klei­ne­ren Fahr­rä­dern. Die 50 Kilo­gramm Zusatz­ge­päck sind ein­fach zu viel. Gehe im Geist noch mal alle Gegen­stän­de durch, die ich glaub­te, unbe­dingt auf mei­ner Rei­se zu benö­ti­gen. Am Ende las­se ich Fön, Mine­ra­li­en­samm­lung und Bohr­ma­schi­ne am Weges­rand zurück. Irgend­je­mand wird die Sachen schon gebrau­chen kön­nen.

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Gesichter der Arbeit

It's a book!

»Rau­chen­de Schlo­te, Men­schen in Kit­tel­schür­ze und Blau­mann – in der DDR schlug das indu­stri­el­le Herz des Arbei­ter- und Bau­ern­staa­tes. Der Foto­graf Gün­ter Kra­wut­sch­ke kann­te die Welt der vie­len klei­nen und gro­ßen Indu­strie­be­trie­be Ost­ber­lins und der DDR wie kein ande­rer.
Sei­ne Auf­nah­men ver­mit­teln unge­schön­te und teils inti­me Ein­blicke in die­se längst ver­schwun­de­ne Welt: Sie doku­men­tie­ren emo­tio­na­le Momen­te und star­ke Cha­rak­te­re vor dem nüch­ter­nen Hin­ter­grund des har­ten Arbeits­all­tags. Vie­le der über 160 beein­drucken­den Foto­gra­fien wur­den zu DDR-Zei­ten nie ver­öf­fent­licht.«


Joseph Hop­pe, Bernd Lüke, Jörg Rüse­wald (Hg.)
Gesich­ter der Arbeit. Foto­gra­fien aus Indu­strie­be­trie­ben der DDR
be.bra ver­lag, 208 Sei­ten, deutsch und eng­lisch
ISBN: 978–3‑89809–183‑1

Metropole Berlin

It's a book!

»Ber­lin ist die Haupt­stadt der Indu­strie­kul­tur. Ihr rasan­tes Wachs­tum, ihre rausch­haf­ten Auf­brü­che, aber auch ihre bru­ta­len Nie­der­gän­ge und Zer­stö­run­gen las­sen sich heu­te als Aus­druck der dyna­mi­schen Indu­stria­li­sie­rung der Stadt im 19. und 20. Jahr­hun­dert lesen. In ent­schei­den­dem Maße präg­te die Indu­strie­kul­tur die Geschich­te Ber­lins als Planungs‑, Lebens- und Poli­tik­raum.
Die Bei­trä­ge des Buchs spü­ren den sicht­ba­ren und unsicht­ba­ren, den ver­ges­se­nen und neu ent­deck­ten Spu­ren der Ber­li­ner Indu­strie­kul­tur nach. Der reich bebil­der­te Band erzählt von tech­no­lo­gi­schen Inno­va­tio­nen, von Grün­der­geist und Pio­nie­ren, reflek­tiert die dunk­len Sei­ten der Geschich­te und stellt die Fra­ge: Wie kann Ber­lin auch in Zukunft das Poten­zi­al sei­ner Indu­strie­kul­tur nut­zen?«


Joseph Hop­pe, Hei­ke Oever­mann (Hg.):
Metro­po­le Ber­lin. Die Wie­der­ent­deckung der Indu­strie­kul­tur
be.bra ver­lag, 272 Sei­ten
ISBN 978–3‑89809–167‑1

Lenco L75-Plattenspieler aus »Fredi’s Discothek«

Objektgeschichte

Die Flie­ge sitzt, die Fri­sur stimmt. Win­fred »Fre­di« Malt­zahn greift in sei­ne Plat­ten­samm­lung, zieht eine Sin­gle her­aus und legt sie auf den Plat­ten­tel­ler. ABBA ertönt, der Saal tobt. Es ist Mit­te der 1970er Jah­re und Win­fred ist frei­be­ruf­li­cher Disc-Jockey. Vor ein paar Tagen hat er sei­ne neue DJ-Anla­ge fer­tig gestellt: einen halb­run­den Tre­sen mit inte­grier­tem Misch­pult, selbst­ge­bau­ten Röh­ren­ver­stär­kern, mit Band- und Jing­le-Maschi­ne, Licht­an­la­ge und zwei Len­co L75-Plat­ten­spie­lern.

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Kaffee und Maloche

Objektgeschichte

Vor eini­ger Zeit muss­te ich mich einer klei­nen chir­ur­gi­schen Kie­fer-OP unter­zie­hen. Ich gehe lie­ber nicht ins Detail. Jeden­falls sag­te der Arzt, ich hät­te nach der Behand­lung ein paar »schwie­ri­ge Tage« vor mir. Ich dach­te: »Schmer­zen! Eine Ibu­profen 800 nach der ande­ren.« Doch der Schmerz blieb aus. Rein gar nichts. Sie kön­nen sich mein Glück vor­stel­len?! Aller­dings wur­den die Tage nach der Ope­ra­ti­on auf eine ande­re Wei­se »schwie­rig«. Denn das Ver­bot des Kaf­fee­trin­kens mach­te mir zu schaf­fen. Ich spür­te mei­ne Abhän­gig­keit. Gera­de bei der feh­len­den Tas­se am Mor­gen. Das Aus­blei­ben die­ses fan­ta­sti­schen Zeugs, die­ser gesell­schaft­lich völ­lig akzep­tier­ten und inte­grier­ten Dro­ge, ver­ur­sach­te Ent­zugs­er­schei­nun­gen.

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museumbug

It's a podcast!
Grünes Quadrat mit einem Logo eines stilisierten Käfers und dem Text "museumbug" darunter.

»Im muse­umbug-Pod­cast spre­chen Mar­tha, Jörg und Mat­thi­as über Muse­en und Aus­stel­lun­gen, die sie kurz vor­her zusam­men besucht haben. Ana­ly­se und Syste­ma­tik ist ihnen dabei fremd. Gepfleg­ter Bou­le­vard wird groß geschrie­ben.«


muse­umbug. Der lau­schi­ge Muse­ums­pod­cast
2019

Bak postacı geliyor

Objektgeschichte

Es ist 1976 in Anka­ra. Die klei­ne Ben­gü und ihr Onkel neh­men gera­de eine Kas­set­te auf. Ben­gü singt ein Kin­der­lied: Bak post­acı geli­yor – Sieh nur, der Brie­trä­ger kommt. Im Lied war­ten alle neu­gie­rig auf den Brief­trä­ger. Hat er wohl etwas mit­ge­bracht? Danach spricht Ben­gü ein Gedicht ins Mikro­fon. Ihr Onkel ver­sucht sie zu ani­mie­ren, noch eini­ge Gruß­wor­te zu spre­chen: Ihre Stim­me wür­de ja auf­ge­nom­men und ihre Eltern könn­ten sie dann bald hören. Ben­gü ent­geg­net, sie hät­te nun kei­ne Lust, noch etwas zu sagen. Die Eltern wür­den im Som­mer ja eh kom­men und dann wür­de sie sie umar­men und küs­sen. Wie­so kön­ne sie die Eltern nicht ein­fach anru­fen, fragt Ben­gü ihren Onkel. Die­ser ant­wor­tet, dass das nicht so ein­fach mög­lich sei, dass die Eltern in Deutsch­land wären und das sei sehr weit weg.

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Control

/etc

»Every vow you break,
Every smi­le you fake,
Every cla­im you sta­ke,
I’ll be watching you.«

This ver­se from the song »Every Breath You Take« by the Eng­lish New-Wave band »The Poli­ce« is accom­pa­nied by a simp­le and cat­chy melo­dy. Someone listening to the text off-han­dedly might think he is listening to a very nor­mal love song. But in fact the song is about a per­son that is relent­less­ly con­trol­ling his own girl­fri­end. Sting, the sin­ger and bas­sist of the band, wro­te the song in 1982 at a time when his mar­ria­ge was in its last throws. He descri­bed his thoughts about the text of the song in an inter­view: »I did­n’t rea­li­se at the time how sini­ster it is. I think I was thin­king of Big Brot­her, sur­veil­lan­ce and con­trol.« The fee­ling of being con­trol­led at every turn, of having to dis­c­lo­se every secret, all the most pri­va­te thoughts, is undoub­ted­ly dreadful. »Total con­trol«, whe­ther it is bet­ween indi­vi­du­al peo­p­le or within a sta­te, is used again and again as a dra­ma­tic the­me in movies, com­pu­ter games, books and, yes, even songs.

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Freiheit statt Angst

Objektgeschichte

In den alten See­fah­rer­le­gen­den ist er ein furcht­ein­flö­ßen­des Mee­res­un­ge­heu­er: der Kra­ke. Kein Segel­schiff ist vor ihm sicher. Das rie­sen­gro­ße Geschöpf wickelt sei­ne acht lan­gen Arme mühe­los um Schiffs­rumpf und Masten. Die Besat­zung ver­sucht noch, sich in Sicher­heit zu brin­gen, doch es ist schon zu spät: Der Kra­ke zieht das gan­ze Schiff mit Mann und Maus zu sich hin­un­ter in die Tie­fen des Oze­ans. Auch in der psy­cho­ana­ly­ti­schen Traum­deu­tung wird er mit ungu­ten Gefüh­len asso­zi­iert. Hier steht er unter ande­rem für die Angst vor dem Fest­ge­hal­ten- und Ver­schlun­gen­wer­den. Auch das Ver­mö­gen, sei­ne Kör­per­far­be dem Unter­grund ent­spre­chend zu ändern und sei­ne »wah­re Gestalt« zu ver­schlei­ern, wirkt alles ande­re als ver­trau­ens­wür­dig. Man merkt: Kra­ken haben es nicht gera­de leicht, einen posi­ti­ven Ein­druck zu hin­ter­las­sen.

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Überwindung von Raum und Zeit

Objektgeschichte

Sie­ben dün­ne Kup­fer­dräh­te, dann drei Lagen Gut­ta­per­cha, ein gewun­de­ner, in Öl, Pech, Talk und Teer getränk­ter Jute­f­a­den, umman­telt von 18 Strän­gen aus jeweils sie­ben Eisen­dräh­ten: Das erste trans­at­lan­ti­sche Tele­gra­fen­ka­bel ist ein tech­ni­sches wie ästhe­ti­sches Mei­ster­werk. So kauft das Schmuck­un­ter­neh­men Tif­fa­ny & Co nach der geglück­ten Ver­le­gung quer über den Atlan­tik Rest­be­stän­de des Kabels auf, um sie als Sou­ve­nirs an Mann und Frau zu brin­gen. Als Anfang August 1858 die erste tele­gra­fi­sche Ver­bin­dung zwi­schen der »Alten Welt« und der »Neu­en Welt« her­ge­stellt wird, bricht ein fre­ne­ti­scher Jubel aus – nicht nur in der Fach­welt und bei den betei­lig­ten Pro­jekt­part­nern, son­dern in der gesam­ten Öffent­lich­keit. Hat­te die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen den Kon­ti­nen­ten in Form der Tele­gra­fie nun end­gül­tig Raum und Zeit über­wun­den?

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