Tragbarer MiniDisc-Rekorder MZ-R500

Ich will Musik hören! Bloß womit? Heute ist diese Frage schnell beantwortet: mit dem Smartphone natürlich! Vor einem Vierteljahrhundert wäre eine solch eindeutige Antwort vielleicht schwergefallen. Denn die Zeit um den Jahrtausendwechsel war Tummelplatz für unterschiedliche Datenträger und Geräte im Audio-Bereich. Es gab verschiedene Versionen der CD, aber auch noch die Musikkassette und »Exoten« wie beispielsweise DVD-Audio oder DAT.

Anfang der 1990er Jahre warf der japanische Elektronikkonzern Sony einen weiteren Datenträger auf den Markt: die MiniDisc. Die Firma hatte rund zehn Jahre zuvor einen großen Verkaufserfolg mit einem Abspielgerät für analoge Musikkassetten gefeiert, dem Walkman. Die MiniDisc-Player und -rekorder sollten, so Sony, zum neuen Standard im Audio-Bereich werden. Kompakt, robust und tragbar wie der Kassetten-Walkman, aber mit einem kleinen digitalen Datenträger, der die Audio-Daten annähernd in CD-Qualität speichern und abspielen konnte.

Trotz zahlreicher Werbe-Kampagnen fand das kleine magneto-optische Gerät außerhalb Japans kaum Absatz. Das traf auch auf den MZ-R500 zu, der seit 2001 produziert wurde. Mit seiner geringen Größe, seiner Aufnahmefunktion und verbesserter Klangqualität kostete der Rekorder stolze 420 DM. Der CD, die in vielen Haushalten genutzt wurde, konnte die MiniDisc ihren Rang nicht mehr ablaufen. Außerdem verbreitete sich Anfang der 2000er Jahre bereits ein neues Format, das den Audio-Markt und unsere Hörgewohnheiten in kürzester Zeit revolutionieren sollte: MP3.


Objekt des Monats Mai 2021, Deutsches Technikmuseum
Objektfoto: Clemens Kirchner, Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin